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TU Berlin und DLR entwickeln gemeinsam leisere und schadstoffärmere Triebwerke
Montag, 01. März 2010
Am
17.2.2010 wurde zwischen dem Institut für Antriebstechnik des
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Institut
für Luft- und Raumfahrt der Fakultät V der TU Berlin ein Vertrag
über die zukünftige gemeinsame Triebwerksforschung an einem
Heiß-Akustik-Teststand (HAT) unterzeichnet. Der neue Teststand
ermöglicht die akustische und strömungsmechanische Untersuchung an
strömungsführenden Oberflächen, wie zum Beispiel an
Triebwerksschaufeln und anderen thermisch hoch belasteten
Triebwerkskomponenten. Insbesondere dient er dazu, die akustischen und
strömungsmechanischen Eigenschaften über- und durchströmter
Komponenten, auch Liner genannt, zu bestimmen.
Im
Mittelpunkt der Zusammenarbeit von TU und DLR steht die ganzheitliche
Untersuchung der Effekte starker Schallwellen auf die Kühlung der
Triebswerksteile. Die Entwicklung innovativer Brennkammerkonzepte für
Flugzeugantriebe wird hierbei von zwei großen Herausforderungen
bestimmt: Schall und Abwärme. Schadstoffärmere Luft-Kerosin-Gemische
verursachen starke akustische Schwingungen, die höhere
Lärmemissionen bedingen; darüber hinaus steht für Kühlung und
akustische Dämpfung durch die Brennkammerwände weniger Luft zur
Verfügung, was große thermische Probleme verursacht. Erstmalig
ermöglicht der neue Heiß-Akustik-Teststand das gleichzeitige
Optimieren von Kühlfunktion und akustischer Dämpfung.
- Vertragsunterzeichnung durch Prof. Dr. Dieter Peitsch (TU Berlin) und Prof. Dr. Reinhard Mönig (DLR)
[1]
- © Fakultät V, TU Berlin
„Die gemeinsame Nutzung
eines Prüfstandes für zwei inhaltlich scheinbar verschieden
ausgerichtete, aber nur systemisch anzugehende Forschungsschwerpunkte
trägt in erheblichem Maße zum Aufbau einer sehr erfolgversprechenden
Kooperation mit der Abteilung Triebwerksakustik des DLR bei“,
kommentierte Prof. Peitsch, Leiter des Fachgebietes Luftfahrtantriebe
der TU Berlin, die geplante gemeinsame Arbeit.
Der
Forschungsschwerpunkt liegt seitens der TU Berlin auf
strömungsmechanischen und thermischen Untersuchungen, während das
DLR sich auf die Forschung zu den akustischen Eigenschaften der
Wandelemente von Brennkammern konzentrieren wird. Standort des HAT ist
die große Versuchshalle des Fachgebietes für Luftfahrtantriebe auf
dem zentralen Campus der TU Berlin in Berlin-Charlottenburg an der
Marchstraße. Der Prüfstand ist bereits weitestgehend fertig gestellt
und wird nach Anbindung der Luftversorgung Mitte 2010 in Betrieb
gehen. Von den zu erwartenden Ergebnissen der Forschungsarbeiten
werden vor allem die Hauptkooperationspartner Rolls-Royce und MTU Aero
Engines im Triebwerksbereich sowie Siemens Energy, Alstom Power und
MAN Turbo aus dem Kraftwerksbereich profitieren können.
- Gesamtansicht der Prüfstrecke des HAT
[2]
- © DLR
Weitere Projekte, in denen die
strömungsmechanische und akustische Kopplung von Brennkammern mit
Turbinenstufen erforscht werden, sind in Vorbereitung. Bisher wurden
diese Komponenten in Forschung und Entwicklung von Triebwerken meist
getrennt voneinander betrachtet. Gerade vor dem Hintergrund der
benötigten Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Senkung von
Lärmemissionen zukünftiger Triebwerksgenerationen ist die nähere
Erforschung der komplexen Wechselwirkungen zwischen Brennkammersystem
und Turbine von entscheidender Bedeutung.
- Plenum und Messstrecke des HAT ohne Isolation
[3]
- © DLR
Kontakt:
Prof. Dr. Dieter Peitsch
[4]
Technische Universität Berlin (TUB)
Institut für
Luft- und Raumfahrt/ Luftfahrtantriebe
Marchstraße 12-14
D – 10587 Berlin
Tel.: (030) 314-22878
Prof. Dr.
Lars Enghardt [5]
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR)
Institut für Antriebstechnik/ Triebwerksakustik
Müller-Breslau-Str. 8
D – 10623 Berlin
Tel.: (030)
310006-28
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